Die Moderne im Kleinen

Die Moderne im Kleinen

Eine sinnliche Architekturausstellung über die 1930er Jahre in St.Gallen
20. Juni – 18. Juli 2020

Die Ausstellung DIE MODERNE IM KLEINEN wandte sich vom 20. Juni – 18. Juli 2020 einer bislang wenig beleuchteten Zeit der St.Galler Architekturgeschichte zu: den 1930er Jahren. Sie markieren den Anfang moderner Architektur in St.Gallen. Das Neue Bauen mit seiner funktionalen Formensprache findet in die krisengeplagte Jugendstil-Stadt. Es entstehen zwar nur wenige neuen Bauten, doch sie prägen die Stadt bis heute. In der von Nina Keel initiierten Ausstellung wurden sie erstmals näher vorgestellt.

DIE MODERNE IM KLEINEN fand im Linsebühl-Bau statt, dem grössten Gebäudekomplex der 1930er Jahre in St.Gallen: Bespielt wurden mehrere Geschäftslokale und Dachkammern des Komplexes. Die Architekturausstellung thematisierte Gestalt und Funktion der Bauten. Zu sehen gab es Pläne, bauzeitliche und heutige Aufnahmen, Korrespondenz, Leitartikel sowie Referenzbauten aus Zürich, Stuttgart oder Tel Aviv.

 
Fünf zeitgenössische Kunstschaffende sowie zwei Avantgarde-Künstler brachten zudem weniger beachtete Aspekte des Neuen Bauens ans Licht: Die Intérieur-Aufnahmen von Siegrun Appelt zeigten sogenannt leere Blick auf die Architektur des Linsebühl-Baus. Zusammen mit dem Textildesigner Martin Leuthold hat Appelt Seiden-Foulards zum Gebäudekomplex geschaffen. Andrea Heller verwandelte das Geigenbauer-Atelier an der Linsebühlstrasse mit bunten Glasobjekten und einer grossflächigen Malerei in ein epochenübergreifendes Gesamtkunstwerk. Felix Bächli skatete durch die Schubertstrasse, vorbei an Häusern mit kubischen Formen. Nadine Kunz zeigte Fotomontagen von Gebäuden aus Tel Aviv in einem Lichtschacht. Ein Avantgarde-Film von Man Ray lief in einer Dachkammer. Schliesslich verlor man sich in einem kaleidoskopartigen Farb- und Formenspiel von 1935 des neuseeländischen Künstlers Len Lye. Für die Dauer der Ausstellung entstand so ein Gesamtkunstwerk, eine Zeitreise auf mehreren Ebenen im Linsebühl-Bau.

Zudem: Eine Musik-Kompilation von Marina Spörri, Architekturbücher aus dem Sitterwerk, Cocktails von Philipp Grob (Cocktails&Bitters), ein Parfum von Giovanni Sammarco, Möbel und Leuchten von Silvio Cazorzi (retrovare), Yoga mit Noemi Arn.


Vergangene Veranstaltungen:

Aus Anlass der Vernissage von DIE MODERNE IM KLEINEN zeigte stadtprojektionen den Kurzfilm 'Kaleidoscope' (1935) von Len Lye in der Nacht vom 20. Juni an der Ostfassade des Linsebühl-Baus, Lämmlisbrunnenstrasse 22. 

– Donnerstag, 25. Juni, 18.30-19.30 Uhr: Yoga auf der Dachterrasse des Linsebühl-Baus

– Freitag, 26. Juni, 12.30-13.00 Uhr: Kurze Mittagsführung durch die Ausstellung.

– Samstag, 27. Juni, 11 Uhr: Führung mit Marcel Just zu Bauten von Architekt Ernst Sommerlad an der Schubert- und Sonnenhaldenstrasse.  Treffpunkt Bushaltestelle Sonne (Linie 5, Richtung Rotmonten), Dauer ca. 1.5 h.

– Donnerstag, 2. Juli, 18.30-19.30 Uhr: Yoga im Linsebühl-Bau

– Sonntag, 5. Juli, 16 Uhr: Buchpräsentation 'Die Schweizer Avantgarde und das Bauhaus', gta Verlag (2019), mit Almut Grunewald und Gregory Grämiger.

Grunewald gab Einblicke in den produktiven Austausch von Sigfried Giedion, dem bedeutenden Zürcher Kunsthistoriker, mit Vertretern des Bauhauses. Grämiger machte eine generelle Einführung ins Thema Bauhaus und Schweiz und führte die Wirkung vom Schweizer Architekten und Bauhaus-Direktoren Hannes Meyer bis nach Tel Aviv aus. 

– Freitag, 10. Juli, 12.30-13.00 Uhr: Mittagsführung durch die Ausstellung.

– Samstag, 11. Juli, 15.00-15.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung. Anschliessend gaben Rita Kappenthuler und Nathan Federer an der Hafnerstrasse 8 Einblicke in ihre Werkschau Erweiterte Nachbarschaften

– Samstag, 18. Juli, 10 Uhr: Yoga auf der Dachterrasse

– Samstag, 18. Juli, 14 Uhr: Führung durch die Ausstellung

– Dienstag, 15. September, 20 Uhr: Filmabend im Palace (Zwinglistrasse 3) mit Marcel Bächtiger. Der Hochparterre-Redaktor und Architekturhistoriker stellt Architekturfilme aus den 1930er Jahren vor, darunter BÂTIR (1930), ein Kurzfilm von Pierre Chenal in Zusammenarbeit mit Le Corbusier.


Ort: Linsebühl-Bau, Linsebühlstrasse 25, St.Gallen

Ausstellungsdaten: Samstag, 20. Juni – Samstag, 18. Juli 2020

Vernissage: Samstag, 20. Juni, 13-17 Uhr

Öffnungszeiten
Do: 15-20 Uhr
Fr: 12-17 Uhr
Sa und So: 13-17 Uhr

Eintritt: 5 Fr. (Kinder, Nicht- und Wenig-Erwerbende: kostenlos)


Für DIE MODERNE IM KLEINEN gilt ein Schutzkonzept (Details beim Eingang), das einen sicheren Ausstellungsbesuch ermöglicht. Es umfasst u.a. eine maximale Anzahl Besucher*innen, das Einhalten von Abständen und Massnahmen zur Handhygiene.


Pressestimmen
St.Galler Tagblatt, 23. Juni 2020
Hochparterre, 14. Mai 2020 
Modulor, 3. Mai 2020
Beobachter, 9. April 2020
Saiten, 22. November 2019


Mit grossem Dank für die Unterstützung: 

Clemens Waibel, Technik und Ausstellungsaufbau